Samstag, 13. August 2011

Überleben nach Blaualgenvergiftung -- die Leidensgeschichte von Setterhündin Kira

Diese fröhliche, vitale Setterhündin noch am Samstagmittag den 06. August, dieses lethargische Wesen am selben Abend! Kira kommt bis Freitag von Tropf nicht los. Am Dienstag hat nach inneren Blutungen die Vitamin K Unterstützung eingesetzt. Am Mittwoch sind die Erythrozyten trotzdem bedenklich abgesunken.
Ein kräftiger Molosser aus der Greifswalder Doggen-Nothilfe wird zum Lebensretter und spendet 250 ml Blut, das in Kira transfundiert wird. Danach ist sie völlig down. Die Sorgen reißen nicht ab. Wir haben wieder eine schlaflose Nacht die wir zum Teil mit Recherchen nach Veröffentlichungen über Blaualgenvergiftungen verbringen. Am Donnerstag hat sich sehr viel Flüssigkeit in Kiras Bauch angesammelt. Es ist zum Glück nicht mit Blut vermischt. In der Klinik wird eine Ultraschalluntersuchung gemacht. 

Die Leber ist dramatisch geschrumpft aber einer der Laborwerte beginnt ganz langsam besser zu werden. Entwarnung? Nein, dazu kann sich die Ärztin nicht entschließen. Kira nimmt keine Nahrung zu sich. Wovon soll sich die Leber regenerieren? Erneut jagen wir nach einem Präparat, das die nötigen Aminosäuren liefern soll und werden dabei freundlich unterstützt von der Notaufnahme des Klinikums Greifswald. Verzweifelt hatten wir versucht dieses Präparat über eine Apotheke zu bekommen.
Freitag in der Klinik. Kira hat auf dem Weg  dorthin zum ersten Mal wieder auf ihre finnischen Schlüsselworte reagiert. "Lintu" (Vogel) oder "orrava" (Eichhörnchen), da verdrehen sich kurz aber müde ihre Augen und lassen statt Weiß nun Gelb schimmern. Wieder werden Laborbefunde erhoben. Diesmal lohnt sich das Warten. 
Die Leberwerte sind deutlich besser geworden und das Immunsystem scheint wieder ganz langsam in Gang zu kommen. Kira verlässt die Klinik zwar schwankend aber immerhin auf eigenen Beinen! Jeder in der Klinik will, dass sie durchkommt. Immerhin wäre sie dann die einzige von 5 Fällen. In der Nacht wurde schon wieder ein Hund mit Verdacht auf Blaualgenvergiftung eingeliefert.
Am Freitagnachmittag bestätigt das Gesundheitsamt Greifswald das Vorkommen von Blaualgen an der Insel Riems und am Strand von Eldena. Es bestehe auf Grund der geringen Konzentration jedoch keine Gefahr für Menschen. Ich kann keinen Hinweis auf die Gefahren für Hunde entnehmen und entschließe mich, noch in der Nacht einen Leserbrief an die OZ zu verfassen. Am Samstagmorgen ist er online: (http://www.ostsee-zeitung.de/leserbriefe/index_artikel_komplett.phtml?param=news&id=3207669
und in verkürzter Form in der Samstagsausgabe zu lesen.
Samstag:
Kira nimmt keine Nahrung zu sich, selbst nicht ihre Lieblingsspeise Hähnchen. Aminosäuren und andere Medikamente müssen nun oral verabreicht werden. Die Beinchen müssen sich vom vielen Stechen erholen. Es gilt weiterhin Daumen drücken!

1 Kommentar:

  1. oooh je, da drücke ich Euch aber die Daumen, dass Kira wieder auf die Beine kommt!!!
    Gute Besserungswünsche aus Dänemark
    Nico

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